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"Was soll ich in Amerika?" - Max Greger wird 85

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"Was soll ich in Amerika?"  -  Max Greger wird 85 Empty "Was soll ich in Amerika?" - Max Greger wird 85

Post  onyourheels Sat 30 Jul - 11:41

"Was soll ich in Amerika?" -

Max Greger wird 85 Wer kennt ihn nicht? Doch alle Tänzer, die in den 60ziger Jahren und danach TANZEN gelernt haben.

Max Greger und Hugo Strasser - diese beiden haben uns doch über Jahrzehnte mit ihrer tollen Tanzmusik begleitet. Ebenso muss da auch noch Paul Kuhn erwähnt werden. Und Helmut Zacharrias "Helmut Zech beim Rias".... wie das mal hiess....

Heuer wird Max Greger 85 - sein Kollege Hugo Strasser ist schon 90 und kein bisschen weiser.... Ungebrochen wird weiter musiziert! Ein Beispiel für uns alle mit dem TANZEN ebenfalls nicht aufzuhören.

Bis ins hohe Alter. Jawohl.

Steckbrief von Max Greger

Max Greger wird am 2. April 1926 als Sohn eines Metzgermeisters in München-Giesing geboren. Sein Großvater schenkt ihm zehn Jahre später ein Akkordeon - der Grundstein für seine musikalische Entwicklung ist gelegt. Neben der Aufbau-Schule erfolgt das Studium der Klarinette und des Saxofons am Münchner Konservatorium.

Anfang 1945 wird Greger noch zum Militärdienst eingezogen, nach Kriegsende spielt er in kleinen Jazz-Orchestern, vorwiegend in amerikanischen Offizier-Casinos. 1948 gründet er das Max-Greger-Sextett, spielt für den Bayrischen Rundfunk sowie in amerikanischen Clubs.

Danach folgen erste Schallplattenaufnahmen mit eigenen Tanz- und Schlagerkompositionen wie "Max & Sax".

Von 1955 bis 1977 nimmt er mit seiner Bigband über 3000 verschiedene Titel auf 150 LPs bzw. CDs auf.

1959 ist er mit seinen Musikern als erste westliche Band auf Tournee in der Sowjetunion und elf Jahre danach, tritt er als einziges deutsches Orchester in Osaka/Japan bei der Weltausstellung auf.

Von 1963 bis 1977 hat er einen festen Vertrag mit dem ZDF. 1987 erhält Greger das Bundesverdienstkreuz erster Klasse verliehen.

Bis heute genießt der Musiker ohne längere Pausen, dafür allerdings mit Leib und Seele seine Auftritte - entweder mit seinen alten Weggefährten wie Paul Kuhn oder Hugo Strasser - oder mit Sohn und Enkel Max.

Interview

Herr Greger, wie swingt sichs denn so mit 85?

MAX GREGER: Jo mei, es ist ja kaum zu glauben wie die Zeit vergeht.
Mir kommt es vor, als wäre es erst zwei Jahre her, dass ich meinen 80. Geburtstag feierte. Und mit 85 ist es ja auch nicht anders, da war ich dreimal hintereinander in der Münchner Philharmonie ausverkauft.

Es ist schon ein großes Glück, dass man in diesem Alter noch auf der Bühne stehen darf und noch spielen kann. Ich sag dann immer, ich verdanks natürlich auch meinem Publikum, das mir solange die Treue hält. Das ist schon was Schönes. Wollen wir hoffen, dass es noch ein Weilchen so bleibt.

Ihre musikalischen Weggefährten Hugo Strasser und Paul Kuhn sind ja gleichfalls in dieser Altersriege? GREGER: Mein Freund, der Hugo der wird nächstes Jahr 90. Gelegentlich fallen wir hinter der Bühne wieder mal hin, weil man in der Dunkelheit ein Kabel nicht sieht. Dann stehen wir halt auf und spielen weiter.

Musizieren Sie noch zusammen?

GREGER: Natürlich. Bin ja laufend mit ihm zusammen. Nächstes Jahr planen wir gemeinsam eine Tournee - und da ist Paul Kuhn auch dabei.
Das ist natürlich schon schön, wenn man sagen kann: Zwei Jahre haben wir auf einen lieben Freund verzichten müssen, und nun freuen wir uns alle, dass er wieder bei uns ist. Ihr Publikum ist ja quasi mit Ihnen gealtert. Sind die Zuschauer auch so gut drauf wie Sie?
GREGER: Ganz ehrlich, die machen so unglaublich mit. Unsere Standing Ovation haben wir immer automatisch (lacht). Wir waren jetzt erst unterwegs, da war allerdings der Peter Kraus dabei Alterstechnisch ist er ja dann wohl das Küken?

GREGER (lacht): Aber du glaubst es nicht, dem seine Figur - mit 71. Schlank und rank wie eh und je und der rennt rum. Der bewegt sich, also unglaublich, gell, unglaublich.

Spielt es sich mit Sohn und Enkel anders als mit den befreundeten Kollegen?

GREGER: Es spielt sich anders. Ich bin natürlich mit meinem Sohn unheimlich eingespielt, das ist traumwandlerisch. Da braucht es keine Noten und nix. Da kann ich mich bombensicher auf ihn verlassen. Der spielt da ein herrliches Klavier, also, ich bin da schon begeistert von ihm.
Aber der Enkel... - es ist kaum zu glauben, aber der macht seine Sache großartig. Der kann alles und passt sich dabei toll an.
Dann hat er auch eine eigene Band. Ich habe ihn besucht und denke mir, ja, was ist denn da los?
Der spielt ja das Repertoire vom Opa. Der spielt alle meine Noten. Wird über das Familien-Repertoire am runden Tisch entschieden?
GREGER: Das Programm hat sich mittlerweile ein bisserl eingespielt, jeder weiß wann er dran kommt und mit was. Wir sind da aber flexibel und können jederzeit auswechseln, das ist für uns keine Schwierigkeit.

Das ist ja praktisch ein Swing-Jazz-Wunschkonzert, so ein Aha-Erlebnis. Wir spielen keine Nummern, die die Leute nicht kennen. Du hörst es ja nicht mehr im Radio oder siehst es im Fernsehen, nix mehr in der Art, wie wir das da machen. Wo spielt man noch eine Klarinette oder Posaune? Im höchsten Fall in der Klassik. Und deswegen freuen sich die Leute auf uns. Wir liefern, was sie gerne hören wollen.

Also sterben die Bigbands langsam aus?

GREGER: Ja, die gibt es leider kaum noch. Aber der mit seinem herrlichen Konzert in der Royal Albert Hall in England, der Robby Williams, der hat es für uns nochmal angeheizt. Also für uns war der gut und der Roger Cicero sowieso.

Auf den steh ich ja wahnsinnig, von dem bin ich echt begeistert. Oder Michael Bublé, auch gut.

Der Musikgeschmack verändert sich, jetzt ist Rap, Techno oder House-Musik angesagt.

GREGER: Das höre ich mir schon auch an. Zum Beispiel, bei "Deutschland sucht den Superstar", da sind wirklich Talente dabei. Das sind freilich -ich will nicht sagen Eintagsfliegen- aber die gehen meist schnell vorbei. Bis dir halt so einen Namen machst, wie sich der Greger oder der Hugo gemacht haben, das ist heute praktisch nicht mehr drin.

Damals bin ich oft im Fernsehen gewesen, zum Beispiel, wenn ich die Titelmelodie vom Aktuellen Sportstudio gespielt habe, meine berühmtesten 23 Sekunden von 1963.

Das ist Max Greger. Oder bei Wim Thoelke Sie waren viele Jahre beim ZDF in verschiedenen Abendshows Dauergast.

GREGER: Ja, freilich. Was ich da alles gemacht habe. Ich hatte im Gegensatz zu James Last ja eine dienende Funktion gehabt. James Last hat immer nur das gespielt was er wollte und das war natürlich klasse. Aber ich musste ja Ballett begleiten, bei Tanzturnieren spielen.

Ich habe alles gemacht und das war gut. Das war eine wirklich schöne Zeit. Welche war denn Ihre Lieblings-Show?

GREGER: Frankenfeld. Mit dem Peter. Da waren immer die Gags so gut. Das war so wie beim Kulenkampff mit seinem Butler Jente. War Frankenfeld so ein Netter?

GREGER: Ja, so nett war der manchmal gar nicht. Aber er war halt Mittelmaß, sonst wäre ich ihm nicht begegnet. Dann habe ich natürlich gewusst, dass er ein wahnsinnig Roter, also SPDler ist, und deshalb habe ich ihm immer den "Bayernkurier" mitgebracht (lacht).

Dann ist am nächsten Tag seine Frau Lonny gekommen und meinte: "Der hat ihn gelesen, die ganze Nacht."

Wim Thoelke kam ja später?

GREGER: Ja. Mit dem habe ich es auch gut gekonnt. Mit wem noch, lassen Sie mich überlegen? Ja, Moment: der Goldene Schuss. Mit Lou van Burg die ersten 25 Sendungen, danach hat es der Vico Torriani übernommen.

Bei Hans Rosenthal war ich nur zweimal. Ich habe ja dann zu viel im Fernsehen geschafft. Alle 14 Tage habe ich eine Show gehabt. "Goldener Schuss", zwei Wochen später "Vergissmeinnicht", dann immer weiter so. Thoelkes "Drei mal neun" kam später und "Musik ist Trumpf" mit Frankenfeld und nach dessen Tod mit Juhnke auch.

Und dann kam Rudi Carell ins Spiel und meinte: Ich bin die einzige Sendung, wo der Max Greger nicht dabei ist. Lacht.

Mit Blacky Fuchsberger, der wohnt ja neben mir in Grünwald, habe ich auch zusammengearbeitet. Ihr Sohn Max ist ja gleichfalls Musiker. War dies sein eigener Wunsch?

GREGER: Ja, das kam von ihm. Ich habe damals zu ihm gesagt, Maxl, wegen mir musst du das nicht machen. Er hat nebenbei ja Fußball gespielt. Nein, Vati, ich will das machen. Ich hätte ihn nicht dazu gezwungen. Er hatte eine fantastische Klavierlehrerin, eine klassische Ausbildung.

Welcher Auftritt bleibt am meisten im Gedächtnis?

GREGER: Mein Auftritt mit Louis Armstrong. Der war einmalig im Fernsehen. Ich hatte seinen Schlager "Hello Dolly" schon mit Bigband vorbereitet und wie ich ihn schon gesehen habe und die Einleitung spielte, kommt der auf mich zu, 30 Fotografen drumherum und jetzt steht der vor der Greger-Band. Einmalig. Die Leute waren so begeistert, die haben so getobt. Jetzt mussten wir das Stück nochmal ganz von vorne spielen und haben deshalb überzogen.

Doch das war wurscht, 1955, 1956 gab es ja nur ein Programm, da kam keine Sendung hinterdrein. Daraus hat sich mit dem Armstrong eine nette Freundschaft entwickelt, wir haben uns so gut verstanden.

Kam anschließend der Lockruf nach Amerika?

GREGER: Mit dem Lionel Hampton habe ich gespielt. War damals mit ihm auf Europatournee und als einziger Weißer in seiner schwarzen Band. Der wollte mich nach Amerika mitnehmen, aber ich habe mich entschieden, ich bleibe zuhause.

Was soll ich in Amerika, da gibt es tausende von Saxofonisten. Und hier kam dann mein Aufstieg.
Wie fühlten Sie sich, als Sie das Bundesverdienstkreuz erster Klasse erhielten?

GREGER: Oh mein Gott, muss ich ganz ehrlich sagen: eine schöne Sache. Doch der bayrische Verdienstorden wäre mir mehr wert gewesen. Für Bayern habe ich immer die Fahne hochgehalten. Aber den habe ich halt nicht bekommen. Jetzt brauche ich ihn auch nicht mehr. Wäre aber schön gewesen.

Hat Ihre Frau eigentlich Verständnis dafür, dass Sie nicht immer zuhause schlafen?

GREGER: Nächstes Jahr feier ich Diamantene Hochzeit, ohne Skandale. Der Hugo spielt mir dann ein Ständchen: "Verdammt in alle Ewigkeit". Ein einziges Mal hat sie mich gefragt: Warst du mir treu? Antwortete ich: Du bist gut, sehr oft sogar. Meine Frau ging nie mit und war auch nie eifersüchtig. Ich war nicht der Mann, der rigoros so ein Aufreißer war. Das war ich nie. Nein. Bin allein sehr gut zu Recht gekommen, brauche auch niemand für meine Kleidung. Das mach ich alles allein. Eigentlich habe ich ihr schon vor einem Weilchen versprochen, dass ich mich still und heimlich von der Bühne rausschleiche. Aber da sind halt auch die Kollegen, Hugo, Paul und denen zu sagen: I mog nimmer? Würde mir derzeit recht schwer fallen.

Und solange die Gesundheit mitspielt, mache ich weiter.

Danke, Max Greger für das Gespräch


onyourheels

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"Was soll ich in Amerika?"  -  Max Greger wird 85 Empty Re: "Was soll ich in Amerika?" - Max Greger wird 85

Post  swinganddance Fri 5 Aug - 17:06

http://www.suite101.de/content/hugo-strasser-max-greger-ambros-seelos-a68112

Hier gibt es noch mehr Informationen, die uns Tänzer und Tänzerinnen interessieren könnten


Hugo Strasser, Max Greger, Ambros Seelos

Swing-Legenden präsentieren Welthits in der Swing-Night


Vollständigen Artikel auf Suite101.de lesen:

Hugo Strasser, Max Greger, Ambros Seelos: Swing-Legenden präsentieren Welthits in der Swing-Night |

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Viel Spass beim Lesen

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