Recht auf Gegendarstellung

Der STSV-Vorstand weigert sich leider, die (im "alten" Forum veröffentlichte) Gegendarstellung von Ruedi Baumann zu den Äusserungen von E. Stäldi auf der STSV Internetseite zu veröffentlichen. Dies ist meiner Meinung nach in höchstem Masse unfair!
Ich bin verärgert, dass der STSV-Vorstand nur einseitig informiert und mir kein Recht zur Gegendarstellung gewährt. Ich werde mir weitere Schritte vorbehalten.
Ruedi Baumann

Gegendarstellung in Sachen Bericht Erich Staeldi
von Rudolf Baumann (IDSF Honorary Life President)

Vergessen wir mal die emotionsgeladene Debatte und kommen zu den Fakten.

Auf Wunsch von IDSF President Carlos Freitag (meinem Nachfolger) haben wir uns am Di. 17. Nov. 2009 zu einem mehrstündigen Gespräch in Lausanne getroffen,
um nebst vielen anderen Dingen auch die äusserst betrübliche Situation der Schweizer Tanzsportszene zu durchleuchten. In diesem Gespräch wurde klar, dass Massnahmen in Betracht gezogen werden müssen, um im Interesse der IDSF in der Schweiz wieder stabilere Verhältnisse herzustellen.
Über die Details werden wir beide vereinbarungsgemäss bis auf weiteres nichts an die Öffentlichkeit bringen.
Ich möchte an dieser Stelle meinem Nachfolger Carlos Freitag danken, dass sein „staatsmännisches“ Schreiben an Walter äusserst massvoll, klug und den Umständen entsprechend verfasst wurde.


Zum Punkt 1, Zurückstufung durch Swiss Olympic nehme ich wie folgt Stellung:

Die Erläuterungen in Sachen Rückstufung des STSV durch die Swiss Olympic habe ich zur Kenntnis genommen, die sind durchaus richtig.
Ob diese Rückstufung für die IDSF ein irreparabler Image Verlust darstellt oder nicht, sollten wir dem IDSF Präsidenten überlassen!


Punkt 2, Zensur des UK Berichtes.

Einen Tag nach unserem Gespräch in Lausanne, erhielt ich eine vertrauliche Information, die mich buchstäblich fassungslos machte. „Der Bericht sei längst fertig und er sei an Walter Varisco gesandt worden“.
Verstehen sie, liebe Leser, dass da bei normalen Menschen die Alarmglocken läuteten?

Dass dieser Bericht in Lausanne eine wichtige Rolle gespielt hätte ist sicher jedem verständlich. Es sollte auch verstanden werden, dass Carlos Freitag grosses Interesse hatte, diesen UK Bericht einzusehen.


Am 7. November, 10 Tage vor unserem Treffen habe ich Erich folgendes E-mail zugesandt:

Vertraulich!
„Lieber Erich, Bezugnehmend auf Deine Antwort vom 11. Mai 2009 möchte ich Dich nochmals anfragen, wann der letzte Teil publiziert wird.
Auf Ersuchen von Carlos, werden wir uns innerhalb der nächsten 2-3 Wochen treffen, um über verschiedene Themen zu sprechen. Unter anderem wird sicher auch die desolate Situation des Schweizer Tanzsportes ein Thema sein. Dass dabei der Bericht der STSV-UK von grosser Bedeutung sein könnte, wirst Du sicher verstehen.
Ohne Dich nun bedrängen zu wollen, wäre es zumindest hilfreich zu wissen, wann der Schlussbericht zu erwarten ist.
Mit der Bitte um Antwort
grüsse ich herzlich
Ruedi“

Nun, auf dieses Mail hat Erich nie geantwortet, was wir in Lausanne sehr bedauerten.

Einen Tag später, am 19 Nov. orientierte ich Carlos in einem Mail über den Fall UK-Bericht. Ich sagte ihm auch, dass ich mehrfach versucht hätte, Erich per Telefon zu erreichen, was in diesem Moment nicht möglich war.
Ich habe in diesem Brief empfohlen, dass Carlos bei Erich unverzüglich einen UK Bericht anfordern solle. Ebenso wusste ich, dass Carlos auch gerne den Begleitbrief des Swiss Olympic in Sachen Rückstufung gerne eingesehen hätte.

Stunden später hatte ich endlich Brigitte (Erich’s Frau) am Telefon. Ich erkundigte mich, wie es um Erich stehe, man höre so nichts von ihm etc. Nun es gehe ihm gut, er sei kürzlich kurz krank gewesen, und jetzt sei er in Wien an einem Turnier. Ich orientierte Brigitte kurz davon, dass ich Carlos empfohlen habe, bei Erich einen UK Bericht anzufordern. Sie antwortete, dass sie dies unverzüglich per Telefon tun würde.

Von nun an nahm das Missgeschick seinen Lauf. Carlos war früher als ich dachte nach Wien gereist und hatte somit von meinem E-Mail noch gar keine Kenntnis!
Es ist durchaus verständlich, dass Carlos in Wien etwas fassungslos war, als er in Unwissenheit meines Mails, von Erich durch Fragen in Bedrängnis geraten ist. Selbstverständlich bedauerte ich diese Situation sehr und habe dies gegenüber Carlos zum Ausdruck gebracht.

Ob der UK Bericht durch den Auftraggeber irgendwie abgeändert wird, wird die Zukunft früher oder später an den Tag bringen.
Nach meinem Wissensstand habe ich richtig gehandelt, jeder soll nun diesbezüglich seine eigenen Schlüsse ziehen.

Fazit:
Hätte Erich mein E-mail beantwortet, hätte sich die Angelegenheit vielleicht erledigt.
Hätte Lukas Hinder -vor ca. 2 Jahren- meine ihm vorgetragenen Bedenken in Sachen STSV / TVS Interessenskonflikt ernst genommen, wäre die Situation längst bereinigt.


Punkt 3. Ausschluss von Mitgliedsverbänden der IDSF

Wie von Carlos erwähnt, ist es richtig und es war immer unsere These, dass die IDSF im Normalfall, nicht in die Angelegenheiten seiner Nationalen Mitgliedsverbände eingreift. Dass dies aber bei Vorliegen von Image-schädigenden Fakten trotzdem der Fall sein kann, habe ich mit dieser Klarstellung zum Ausdruck bringen wollen.

Dass ich den 1. Vicepräsidenten Harald Frahm in dieses Amt geholt haben soll, stimmt nicht. Ich errinnere mich noch genau, dies war in Singapur anlässlich einer IDSF Generalversammlung. Mit „Händen und Füssen“ wehrte ich mich dagegen. Fakt ist, dass Lukas Hinder und Vince Bain mich die ganze Zeit bedrängten, man müsse den damaligen DTV Präsidenten Frahm doch ins Präsidium aufnehmen, es sei wichtig.
Zudem müsse man den derzeitigen Vicepräsidenten Peter Pover (USA) wegen eines kleinlichen Interessens-Konflikt sowieso entlassen. Pover hatte damals für die IDSF einen Super event in Las Vegas organisiert, der von der IMG am Fernsehen präsentiert wurde. Für seine Aufwendungen wurde er mit pauschal US Dollar 5000,-- entschädigt, was er übrigens offengelegt hatte. Damals schon war Lukas ein grosser Kämpfer in Sachen Interessenskonflikten. Nun frühmorgens vor der GV habe ich dann dem Druck nachgegeben, die Konsequenzen sind bekannt.

Auch dieses Beispiel macht deutlich, dass die IDSF damals besonders mit Lukas Hinder immer gegen Interessens-Konflikte vorgegangen ist.

4. Recherchen des IDSF Präsidenten
Über diesen Punkt kann ich keine weiteren Angaben machen, die Details sind vertraulich.


5. WDC in der Schweiz
IDSF Präsident Carlos Freitag hat mich in einem Mail vom 22. Nov. gebeten, eine Erklärung abzugeben, dass ich mich von den eingetretenen Verhältnissen in Sachen WDC distanzieren solle.
In dieser Angelegenheit verweise ich auf meinen Artikel „Verheerende Folgen einer völlig verfehlten STSV Politik, vom Oktober 2009 im Swissdancersforum.

Hier nochmals meine damalige Erklärung: „Als Honorary Life President der IDSF hat mich dieser „Schwenker“ zum WDC hin sehr verärgert. Ich versuchte einiges, dies abzuwenden, aber umsonst“.

Schlussbemerkungen.
Ich bin nun seit 1962, also seit 47 Jahren ununterbrochen mit der Schweizer Tanzsportszene irgendwie verbunden und kann mich nicht erinnern, jemals eine derartige Misere des STSV mitgemacht zu haben. Es besteht wohl kein Zweifel, dass diese durch die heutige Führung verursacht wurde.
Es ist tatsächlich traurig und beschämend einer solchen Tatsache gegenüber zu stehen. Dass man mich öffentlich als Lügner diffamiert, werde ich nicht hinnehmen.

Ich bedaure es ausserordentlich, dass Erich Staeldi mich nie kontaktiert hatte, um mit mir die Lage zu erörtern. Am 28. November habe ich übrigens Erich gebeten, mit mir ein Treffen zu vereinbaren. Eine Kopie ging an Carlos Freitag.

Ich werde mich auch in Zukunft mit aller Macht gegen jegliche Interessens-Konflikte, Machtmissbrauch, Korruption etc wenden, egal ob im Privatleben, im Sport, oder sonst wo auf dieser Welt.

Rudolf Baumann